3.2.2012
In mehreren Decken umhüllt war diese Nacht um einiges wärmer gewesen. Also für „Gfröhrli“ = frierende Menschen wie mich ist Paris im Winter nicht sehr empfehlenswert, außer man hat warme Sachen mitgenommen. Heute stand einiges auf dem Programm. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Diesmal suchten wir zu Fuß eine Sehenswürdigkeit, und zwar die Basilika zum heiligen Herz Jesu von Montmatre auch bekannt unter dem Namen „Sacre Coeur“. Dieses Gebäude hatte eine sehr schöne Fassade. Fotos konnten wir in dieser Kirche keine machen, da es verboten war. Ok, in einem Gotteshaus sollte man sowieso sich an die Regeln halten, die aufgestellt wurden. Aber wo es Regeln gibt, gibt es immer wieder welche, die sich nicht daran halten können. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz: Alles, was verboten ist, macht es erst recht interessant.
In dieser Kirche zündete ich eine Kerze an und verweilte einige Minuten im stillen Gebet. Hin und wieder sollte man einfach mal in sich hinein horchen und innehalten. Das Leben rennt an einem vorbei und man hat nicht gelebt. So komm ich mir hin und wieder vor.
Dann machten wir uns mit der Metro auf dem Weg zum Louvre Museum. Eins muss ich den Pariser lassen. Sie wissen, wie sie eine ÖV unkompliziert und einfach machen können. Die brauchen viel weniger Personal, da man nur mit Metro oder Zug fahren kann, wenn man sein Billett beim Einchecken in die U-Bahnstation entwertet. Somit fahren die Gäste immer mit gültigem Ticket rum. Sicher gibt es auch hin und wieder Leute, die über die Absperrung springen, aber habe ich bei unserem Aufenthalt nicht beobachtet.
Das Museum Louvre ist das größte Museum, das ich bisher besucht hatte. Es ist in drei Abschnitte aufgeteilt: Denon, in dieser Sparte ist auch die Mona Lisa untergebracht sowie die ägyptische Kunst und die griechische Epoche. Dann Richelieu, dort konnte man das Appartement von Napoléon der III anschauen, wie er damals gelebt hatte. Und im dritten Abschnitt Sully konnte man die Lebensweise vom Heinrich der III ansehen. Wenn ihr jemals dieses Museum besichtigen wollt, rechnet mit einem halben Tag oder mehr, denn das Museum ist riesig. Mit 20€ für zwei Erwachsene seid ihr dabei. Eigentlich sollte man kein Essen und Trinken mitnehmen, da es verboten sei, zu picknicken. Naja ist eigentlich sonnenklar, die wollen an ihren Food und Getränkeständen und in den Restaurants auch ihr Geld verdienen können, was noch ziemlich teuer sein kann. Eine Familie mit Kindern ist daher besser bedient, wenn sie was mitnehmen denn es gibt Möglichkeiten in der großen Eingangshalle sich zu setzen und dort eine kleine Pause einlegen zu können.
Da wir um etwa 17.00 Uhr das Museum wieder verlassen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hochhaus Montparnasse, ein Turm, der über 210m hoch ist. Wir konnten einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten und eine wunderschöne Aussicht auf viele Sehenswürdigkeiten genießen. Es war auch gerade Zeit, dass die Gebäude beleuchtet werden sollten und wir konnten beobachten, wie der Eiffelturm erleuchtet wurde. Solange nicht alle Lampen brannten, glitzerten viele Lichter und verwandelten den Turm in eine riesige Wunderkerze. Arc de Triomphe, Sacre Coeur, Eglise de Sulpice, Eglise de Invalides und viele mehr waren plötzlich hellerleuchtet und gaben ein herrliches Abendbild.
Am Abend wollten wir traditionell Französisch essen gehen, doch wir fanden uns in einem griechischen Bar Restaurant wieder und somit aßen wir ein griechisches Couscous mit Gemüse und verschiedene Fleischsorten. War sehr lecker. Dazu gab es einen halben Liter Wein, aber fragt mich bitte nicht nach dessen Herkunft oder Namen, ich bin da ziemlich ein Banause, was Wein allgemein betrifft. Wurde uns sowieso nicht gesagt. Das Fleisch wurde uns vom Haus offeriert, da wir das erste Mal dort waren und aus der Schweiz stammen.
Danach gingen wir wieder ins Hotel und machten nicht mehr lange, da wir ziemlich müde waren vom Tag.